6. August 2012

Wacken 2012 - Die Konzerte zum Ersten [01.08 - Mittwoch]

Die Wacken-Chronik:
Prolog (31.07 - Dienstag)
01.08 - Mittwoch (Konzertberichte)
02.08. - Donnerstag (Konzertberichte)03.08 - Freitag (Konzertberichte)
04.08 - Samstag (Konzertberichte)

Für alle Fragen, die während des Lesens auftauchen, dürfte euch das hier ziemlich weiterhelfen. Dummerweise gibt es keine Übersichten über die Campinggrounds und das Gelände mehr, deswegen muss das zur Orientierung reichen.

Das Programm in Kurzfassung:
Wacken Firefighters
Saor Patrol
Vogelfrey
Santiano

Unser Abend beginnt mit den Wacken Firefighters der hiesigen Feuerwehrblaskapelle. Wer um den Kultstatus der Jungs und Mädels nicht Bescheid weiß, dem bietet sich ein über alle Maßen skurriles Bild (allen anderen aber auch). Da stehen gute zehntausend Metalheads vor der Bühne und feiern, als gäbe es kein Morgen - zu Highway To Hell, Smoke On The Water, Polka und Schlagern, wobei sie bei Letzteren erstaunlich textsicher sind. Normalerweise würde wohl jeder das Kotzen davon kriegen, aber hier wird gefeiert, als wären es die größten Hits der Welt. Dann das ist Wacken. Und Wacken ist anders.

Nach dem die Firefighters unter tosendem Applaus die Bühne verlassen haben, geht es für uns weiter zur Wackinger Stage. Eigentlich müssten wir eine Menge Zeit vertrödeln, aber auf der Bühne spielt gerade was außergewöhnlich Interessantes.

Die Rede ist von Saor Patrol, einem schottischen Quintett, bestehend aus einem Gitarristen, einem Dudelsackspieler und drei Trommlern. Drei? Ja, drei, verteilt auf acht Trommeln. Und was für einen Sound die aus ihren Instrumenten rausholen! Herrlich.
Findet das Publikum auch - und damit schaffen es Saor Patrol, die wohl kein Schwein kennen dürfte, im Laufe des Konzerts locker weiter über tausend Zuschauer zu begeistern und eine Partystimmung zu erzeugen, die ich im Leben noch nicht gesehen habe. Respekt!

Als nächstes stehen Vogelfrey auf dem Plan, die um einiges bekannter sein dürften, sodass auch gleich ein paar mehr Leute zusehen wollen. Man kann ihnen nicht vorwerfen, keine gute Show abzuliefern, denn sie legen durchaus Spielfreude an den Tag und Stimmung ist auch da - aber verglichen mit dem Studio ist der Sound durchaus verbesserungswürdig und bei Saor Patrol war definitiv mehr los. Schlecht war das Konzert nicht wirklich, aber gut auf keinen Fall.

Nach Vogelfrey kommen Santiano - fürs erste allerdings doch nicht, denn die Jungs lassen auf sich warten. Fünf gut gelaunte und vermutlich angetrunkene Kerle vor mir singen derweil vor sich hin, um sich die Wartezeit ein wenig zu verkürzen, und geben dabei unter anderem Julia und die Räuber von Subway To Sally, Eisgekühlter Bommerlunder, Warum bin ich so fröhlich?, Pokemon und Sailor Moon zum besten. Fünf erwachsene Männer singen das Opening von Sailor Moon. Schräg, schräger, Wacken.
Nach einer geschlagenen halben Stunde beschließen Santiano allerdings dann doch mal, sich auf die Bühne zu bewegen. Durch die lange Verzögerung habe ich eigentlich keine Lust mehr auf das Konzert, aber... verflucht, sind die gut! In punkto Party kann man ihnen nichts vorwerfen, sie können außerordentlich gut motivieren (auch wenn das nicht wirklich nötig ist), ganz viele singen mit, nicht unbedingt weniger feiern ausgelassen und nach dem fünften Crowdsurfer habe ich aufgehört zu zählen. Da fragt man sich doch wirklich, warum Santiano eigentlich Zweifel hatten, in Wacken anzukommen.
Einziger Nachteil: Ich stand mittendrin und habe teilweise ordentlich einen mitgekriegt. Und das drückt verflucht auf die Stimmung.

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